Longyearbyen – die nördlichste Stadt der Welt

Longyearbyen erstreckt sich landeinwärts vom Adventfjord an der Westküste von Spitzbergen und ist eine kleine Stadt in einer der unwirtlichsten Regionen. Doch inmitten der rohen arktischen Schönheit finden Sie eine warme und einladende Gemeinschaft.

Der größte Ort auf Spitzbergen beherbergt einige der nördlichsten Restaurants, Geschäfte und Forschungszentren. „Es ist völlig anders als alles andere. Die Fauna, die Möglichkeit für Expeditionen und die Bevölkerung machen das Leben hier sehr attraktiv“, sagt Alberto Lozano, Küchenchef des ikonischen Huset-Restaurants in Longyearbyen.

Hier ist ein großartiger Ort, um gut zu essen, Leute zu treffen und dann ein arktisches Abenteuer oder sogar eine Reise näher zum Nordpol auf Spitzbergen zu planen. Sie können im Hotel übernachten, aber Kreuzfahrten sind oft der einzige Weg, um die Region und andere Teile des Archipels und die noch abgelegenere Insel Jan Mayen zu erreichen.

Der unternehmerische Geist von Longyearbyen hat die Stadt durch viele Veränderungen getragen. Im frühen 17. Jahrhundert fischten Walfänger erstmals an den eisigen Küsten, und 1896 brachte Hurtigruten (damals Vesteraalens Dampskibsselskab) Touristen, um Spitzbergen zu besuchen. Unser Gründer, Kapitän Richard With, ließ sogar ein ganzes Hotel hierher transportieren, um die Besucher zu beherbergen, die damals genauso neugierig auf diese nördliche Region waren wie wir heute.

Erst 1898 verbrachten zwei Familien den gesamten Winter hier. Ein Jahr später wurde die erste kommerziell verwertbare Kohle abgebaut, und 1901 begann der Kohlebergbau im großen Stil. Diese Industrie verwandelte Longyearbyen in eine geschäftige Unternehmensstadt und prägte auch andere Bergbaustädte wie das heute verlassene Pyramiden im Nordosten.

Während des Zweiten Weltkriegs zerstörten deutsche Truppen Longyearbyen und ließen nur vier Gebäude stehen. Der Wiederaufbau nach dem Krieg und die Verlagerung des Kohlebergbaus außerhalb der Stadtgrenzen in den 1990er Jahren ebneten den Weg für moderne Industrien wie Tourismus, Arktisforschung und Klimaforschung.

Heute ist Longyearbyen die nördlichste Siedlung der Welt mit über 1.000 Einwohnern. Die Mitternachtssonne, die raue Schönheit und die einzigartige Tierwelt ziehen Menschen von überall an. Hinzu kommt, dass die Bevölkerung von Ländern, die den Svalbard-Vertrag unterzeichnet haben, unbegrenzt im Archipel leben und arbeiten können.

Infolgedessen ist der Ort überraschend multikulturell und ein wichtiger Knotenpunkt für Wissenschaftler, Abenteurer und Touristen. Sogar Filmteams haben die Stadt als Basis für Blockbuster wie Mission: Impossible 8 genutzt. Der ikonische globale Saatgutspeicher (siehe Bild oben), der in der Region auf einem Hügel mit Blick auf die Stadt liegt, spielt eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt des Planeten.

„Der Speicher ist ein großer Teil des Lebens hier“, sagt Caroline Sund, Produktmanagerin bei Hurtigruten Svalbard. „Er ist ein so wichtiges Denkmal, und während der dunklen Jahreszeit ist er wunderschön beleuchtet und erinnert an das Nordlicht.“

Saisonale Kontraste prägen das Klima von Longyearbyen. Im Sommer gibt es milde Temperaturen und endloses Tageslicht, mit der Mitternachtssonne von Ende April bis Ende August. Dieses einzigartige Phänomen ermöglicht es Ihnen, die spektakuläre arktische Tundra in voller Blüte zu erkunden.

„Ich liebe den Sommer“, sagt Caroline. „Mit dem endlosen Tageslicht kann man um 2 Uhr morgens wandern und hat immer noch unglaubliche Ausblicke auf die Stadt und die Fjorde.“ Die langen Tage bieten auch mehr Zeit für Bootsausflüge, bei denen Sie Wale, Walrosse und vielleicht sogar Eisbären an den Küsten entdecken können.

Der Winter hingegen hat einen völlig anderen Charme. Die winterliche Witterung und die kalten Temperaturen laden zu Schneemobiltouren und Übernachtungen in abgelegenen Hütten ein. Von Ende November bis Mitte Februar hüllt die Polarnacht die Stadt in Dunkelheit. Die Sonne steigt nicht mehr als 6 Grad unter den Horizont und taucht Longyearbyen in ein mystisches Licht.

Für Alberto hat jede Jahreszeit in Longyearbyen ihren Reiz, aber besonders schätzt er die dunkle Jahreszeit. „Sich auf die völlige Dunkelheit vorzubereiten, ist eine so gemütliche Zeit“, sagt er.