Majestätischer Sognefjord: Der König der Fjorde
Eingebettet zwischen gewaltigen Berggipfeln und gespeist vom größten Gletscher auf dem europäischen Festland, verdient der längste und tiefste Fjord Norwegens mühelos seinen Beinamen: König der Fjorde.
Die gewaltigen Wasserflächen des Sognefjords erstrecken sich über 205 Kilometer von nördlich von Bergen bis nach Skjolden. Dramatische Klippen ragen aus den Ufern empor. Unter der oft ruhigen Oberfläche fällt der Fjord bis zu einer Tiefe von 1.300 Metern ab.
Während Sie durch den Fjord fahren, entdecken Sie Nebenfjorde, darunter den berühmten Geirangerfjord und den Nærøyfjord – beide gehören zum UNESCO-Weltnaturerbe der Norwegischen Fjorde. Entlang der Ufer liegen charmante Orte wie Balestrand, Lærdal, Fjærland und Vik. Inmitten dieser atemberaubenden Natur finden sich zudem faszinierende Zeugnisse der Geschichte – darunter Wikingerartefakte und mittelalterliche Stabkirchen, die zu den architektonischen Juwelen der Region zählen.
Die Entscheidung für einen Besuch hier, fällt dank der Attraktionen leicht. Doch wie möchten Sie den Fjord erkunden? Auf einer Kreuzfahrt, einer Wanderung, einer Kajaktour oder vielleicht einer Fahrt mit der berühmten Flåmbahn?
Damals und heute: Von Gletschern und Wikingern zum nationalen Schatz
Wie die meisten Fjorde entstand der Sognefjord während der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 bis 15.000 Jahren. Riesige Gletscher formten das tiefe Tal, das wir heute sehen. Noch immer beherbergt der Fjord den Jostedalsbreen, den größten Gletscher des europäischen Festlands.
Menschen ließen sich bereits in der Steinzeit an den Ufern nieder. Archäologische Funde und Felsritzungen in der Nähe des Fjords deuten darauf hin, dass die ersten Bewohner hier jagten, fischten und sammelten. In der Eisenzeit begann die landwirtschaftliche Nutzung des fruchtbaren Tals.
Später waren Wikinger hier für Reisen, Handel und Raubzüge. Besonders die Ortschaft Gudvangen am Kopf des Nærøyfjords ist ein bedeutender Fundort, mit Grabhügeln und anderen Relikten aus der Wikingerzeit.
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(Bildrechte: Øyvind Heen - fjords.com)
Um die Jahrtausendwende erreichte das Christentum Norwegen, und entlang des Fjords wurden mehrere christliche Kirchen errichtet. Eine der ältesten ist die Stabkirche von Kaupanger aus dem 12. Jahrhundert – ein herausragendes Beispiel mittelalterlicher Holzarchitektur.
Im späten 19. Jahrhundert begann der Tourismus. Die spektakuläre Landschaft lockte Abenteurer an, und der Ausbau von Straßen und Bahnstrecken – darunter die 1940 fertiggestellte Flåmbahn – erleichterte den Zugang zum Fjord.
Heute ist der wunderschöne Sognefjord ein fester Bestandteil der norwegischen Identität. Er erzählt von der Geschichte, der Folklore und der lebenswichtigen Rolle, die das Meer und die Natur in unserem Leben gespielt haben – und immer noch spielen.
Die besten Erlebnisse und Attraktionen
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1. Kajaktour auf dem Fjord
Kajakfahren auf den Fjorden ist einfach ein spektakuläres Erlebnis. In geringer Höhe über dem Wasser gleitend, erleben Sie die Natur in all ihrer atemberaubenden Pracht. Es gibt zahlreiche Routen, von kurzen bis hin zu längeren Touren. Besonders der Nærøyfjord mit seinen schmalen, dramatischen Felswänden ist ein beliebtes Ziel – schließlich gehört er zum UNESCO-Weltnaturerbe.
Für Anfänger eignen sich ruhigere Abschnitte in der Nähe von Flåm oder Balestrand, während erfahrene Paddler die tieferen Bereiche des Fjords erkunden können.
(Bildrechte: Øyvind Heen - fjords.com)
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2. Mit der Flåmbahn fahren
Festhalten: Dies ist eine der steilsten Bahnstrecken der Welt. Seit 1940 fährt die Flåmbahn von Flåm am Ende des Aurlandsfjords hinauf nach Myrdal an der Bergenbahn – 867 m über dem Meer.
Während der Fahrt durch Berge und Täler sowie vorbei an rauschenden Wasserfällen sind die Ausblicke schlichtweg spektakulär. Ein Höhepunkt ist der imposante Kjosfossen-Wasserfall, der sich über eine Felswand ergießt.
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3. Wandern im Aurlandsdalen-Tal
Das Aurlandsdalen-Tal bei Aurland bietet eine spektakuläre Wanderkulisse mit dichten Wäldern, Flüssen und hochalpinem Gelände. Oft als „Grand Canyon Norwegens“ bezeichnet, gibt es hier sowohl anspruchsvolle als auch leichter zugängliche Wege, die mit atemberaubenden Panoramen belohnen.
Die Route führt durch blühende Wiesen und kristallklare Bäche, während sich in der Ferne mächtige Gipfel und Gletscher erheben – ein faszinierender Kontrast zum üppigen Talboden.
(Bildrechte: Frithjof Fure - VisitNorway.com)
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4. Historische Dörfer erkunden
Die Dörfer, die direkt am Fjord liegen, sind ein Fenster in das traditionelle Leben. In Balestrand etwa beeindrucken die kunstvollen Holzhäuser. Gudvangen am Nærøyfjord ist von dramatischen Klippen und Wasserfällen umgeben.
In der Region gibt es zudem einige beeindruckende Stabkirchen. Die am besten erhaltene ist die Stabkirche von Borgund, erbaut um 1180 und eine der markantesten in Norwegen.
(Bildrechte: Øyvind Heen - fjords.com)
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5. Den Jostedalsbreen besuchen
Nördlich des Fjords thront der größte Gletscher des europäischen Festlands. Der Jostedalsbreen ist ein Muss für alle, die die raue, eisige Wildnis erleben möchten. Umgeben von grünen Tälern, Wasserfällen und Gipfeln, ist der Gletscher über Wanderwege, Bootstouren und geführte Touren zugänglich.
Besonders bekannt sind die Gletscherzungen Nigardsbreen und Briksdalsbreen. Am Nigardsbreen können Besucher sogar über das Eis wandern oder per Boot bis an den Gletscherrand heranfahren.
Wann ist die beste Reisezeit?
Die beste Zeit für einen Besuch hängt davon ab, was Sie erleben möchten.
Der Spätfrühling ist ruhiger als der Sommer, und die Landschaft erblüht bereits in frischem Grün mit Wildblumen. Dies ist eine ideale Zeit für Wanderungen, Kajaktouren und um die Stille zu genießen, bevor die Hochsaison beginnt.
Im Sommer ist das Wetter stabiler, insbesondere für Fjordkreuzfahrten. Die Tage sind lang – im Juni gibt es bis zu 18 Stunden Tageslicht – und bieten reichlich Zeit zum Erkunden. Dies ist jedoch auch die Hauptreisezeit, sodass Sie viele Mitreisende erwarten können.
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(Bildrechte: Øyvind Heen - fjords.com)
Der Früherbst bleibt mild und taucht die Bäume entlang des Fjords in warme Kupfer-, Rot- und Bernsteintöne. Die ruhigere Atmosphäre ist ein zusätzlicher Vorteil. Einige Touren und Aktivitäten enden Mitte Oktober, doch es bleibt eine wunderschöne und friedliche Zeit für einen Besuch.
Im Winter ist es erwartungsgemäß kalt, mit Temperaturen oft unter dem Gefrierpunkt (zwischen -5°C und 5°C). Schnee und Eis sind im Gebirge häufig, und abgelegenere Teile des Fjords können zufrieren. Dies ist die perfekte Zeit für Wintersport in nahegelegenen Regionen wie Sogndal und Gaupne. Halten Sie in klaren Nächten Ausschau nach den faszinierenden Nordlichtern.
Besuchen Sie den Sognefjord mit Hurtigruten
Unser optionales Vor- und Nachprogramm "Sognefjord in a Nutshell" ab Oslo oder Bergen ist eine großartige Möglichkeit, die Höhepunkte des Fjords in ein oder zwei Tagen zu entdecken.
Entdecken Sie noch mehr Fjorde
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Trollfjord
Nur 100 Meter breit an seiner schmalsten Stelle, gehört dieser tiefblaue Fjord zu den majestätischsten Norwegens.
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Hjørundfjord
Eingebettet zwischen steil aufragenden Berggipfeln und fernab der Menschenmassen – kein Wunder, dass dieser dramatische Fjord ein nationales Juwel ist.
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Nordfjord
Mit einer Länge von 106 Kilometern ist der Nordfjord der sechstlängste Fjord des Landes und einer der längsten in der Region Sogn og Fjordane.