Alta – Stadt der Nordlichter

Alta liegt so weit im Norden, dass es dem Nordpol näher ist als Mitteleuropa. Der Ort liegt am langen Altafjord mit Blick auf die Finnmarksvidda, die größte Hochebene Norwegens, auf der das längste Hundeschlittenrennen Europas stattfindet.

Der weite Himmel, die geringe Lichtverschmutzung und die Lage unter dem Polarlicht-Oval machen Alta zu einem der besten Orte der Welt, um das Nordlicht zu beobachten.

Vor rund 7.000 Jahren brachten Jäger und Sammler primitive Meißel zu den Felsen um Alta und hinterließen Felsschnitzereien von Rentieren, Elchen, Bären, Walen und Wölfen sowie Darstellungen von Jagden, Tänzen und schamanischen Rituale. Jahrtausendelang waren diese Kunstwerke von Moos und Flechten verdeckt, bis sie 1973 entdeckt wurden. Heute bilden sie heute Nordeuropas größte und umfangreichste Sammlung von Felskunst, die sich auf vier Stätten an der Spitze des Altafjords verteilt.

Seit dem 18. Jahrhundert leben die Samen Seite an Seite mit den Südnorwegern und den Kvens, einem finnischen Fischervolk, das nach Nordnorwegen auswanderte, um einer Hungersnot zu entgehen. Die Kvens bildeten die Mehrheit der Mitarbeiter in der Kupferfabrik im nahe gelegenen Kåfjord, während die Samen weiterhin Rentiere hüteten.

Es kam zu gelegentlichen Zusammenstößen. Besonders erwähnenswert ist der Kautokeino-Aufstand im Jahr 1852, der zum schrecklichen Tod zweier Samen-Führer führte. In den 1970er- und frühen 1980er-Jahren kam es dann zum Alta-Konflikt, in dessen Verlauf sich Samen-Aktivisten vehement, aber erfolglos gegen den Bau eines Wasserkraftwerks wehrten, das die Wanderwege der Rentiere zu unterbrechen und ein Samen-Dorf zu zerstören drohte. Der Film Let the River Flow aus dem Jahr 2023 veranschaulicht, was für die Samen auf dem Spiel stand.

Im Jahr 1892, ein Jahr vor der ersten Seereise von Hurtigruten, wurde hier dank des guten Rufs von Alta für seinen klaren Himmel das erste Foto des Nordlichts überhaupt gemacht. Kurze Zeit darauf wurde dann in der Nähe von Alta dank der Bemühungen des norwegischen Professors und Erfinders Kristian Birkeland das erste permanente Nordlicht-Observatorium der Welt errichtet. Es hat die Identität der Stadt nachhaltig geprägt.

Heute ist Alta eine der nördlichsten Städte der Welt und die größte in der Provinz Finnmark. Es ist bekannt als Stadt des Nordlichts und Menschen reisen hierher, um arktische Abenteuer unter der Aurora zu erleben, aber auch wegen der UNESCO-gelisteten Felskunst und dem lebendigen Kulturerbe der Region. In der Nähe des Stadtzentrums befindet sich Altas bekanntestes Gebäude, die moderne Nordlicht-Kathedrale.

Die Einheimischen arbeiten hart daran, die Wunden der Vergangenheit zu heilen. Sowohl die kvenische als auch die samische Kultur und Sprache werden mit dem Bau von Sprachzentren, dem einwöchigen Alta Samen Festival im Februar und Familienbetrieben, die ihre Bräuche einem breiteren Publikum vorstellen, wiederbelebt.

Hier am Scheitelpunkt der Welt, etwa 400 km nördlich des nördlichen Polarkreises, beeinflussen Dunkelheit und Licht die Tage auf dramatische Weise. Von Mai bis Ende Juli erhellt die Mitternachtssonne den Himmel. Mit Tageslicht rund um die Uhr haben Sie mehr Zeit, die Umgebung mit dem Hundeschlitten oder Schneemobil zu erkunden.

Von Ende November bis Mitte Januar findet die Polarnacht statt, in der die Sonne niemals aufgeht. Diese Stunden endloser Nacht bilden die Bühne für den Tanz der Nordlichter. Einige der klarsten und kräftigsten Ausführungen der Aurora in ganz Norwegen zeigen sich oberhalb von Alta. Vergessen Sie nicht, Ihre warme Unterkleidung einzupacken, denn die Temperaturen bleiben hier durchgehend im einstelligen Bereich. Aber dank des Golfstroms, der einen Großteil Norwegens beheizt, wird es dennoch selten allzu kalt.

Der Juli ist in der Regel der feuchteste Monat und der Februar, in dem alles fest gefroren ist, der trockenste. Wenn die Landschaft sich in reines Weiß hüllt, zeigt sich Alta von seiner wohl bezauberndsten Seite.